"Frauen gebären häufiger Töchter, wenn sie in der Schwangerschaft hungern mussten, meint der Soziologe Shige Song von der City University in New York nach einer Auswertung von Geburtendaten aus China [1]. Die Zahlen waren von 300 000 chinesischen Frauen erfragt worden, die zwischen Herbst 1929 und Sommer 1982 Kinder bekommen hatten. Die Analyse zeige, so der Forscher, dass sich das Geschlechterverhältnis von Neugeborenen im Zuge des chinesischen "Großen Sprungs nach vorn" hin zu mehr Mädchen verschoben habe. In der zeitgeschichtlichen Epoche von 1958 bis 1961 hatte die chinesische Führung das Ziel verfolgt, die Industrieproduktivität zu steigern; dies sollte unter anderem durch den Einsatz umgesiedelter Landarbeiter erreicht werden. Der "Große Sprung nach vorn" war in schweren landesweiten Hungersnöten mit Millionen von Opfern gemündet, nachdem die landwirtschaftliche Produktion massiv eingebrochen war."
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